Background: According to data from the Federal Statistical Office, the diagnosis of alcohol use disorder (AUD) (F 10) is the second most common main diagnosis for hospital treatment. Those affected by this disorder are often repeatedly hospitalized at short intervals due to relapses; however, little is known about the factors that influence readmission rates after initial treatment.
Aim of the study: The aim of this retrospective analysis is to analyze the effects of treatment type (qualified withdrawal treatment (QE) versus physical detoxification) and discharge mode on the probability of readmission in alcohol-dependent patients after inpatient treatment.
Material and methods: Data from 981 male and female alcohol-dependent patients who completed either qualified withdrawal treatment (QE) (68% men; mean age 47.6 years) or inpatient detoxification (74% men; mean age 48.0 years) were analyzed. Predictors of regular discharge were determined separately for both types of treatment using stepwise logistic regression.
Results: Patients who had completed a qualified withdrawal treatment were significantly more likely to be regularly discharged. Regular completion of the qualified withdrawal treatment (QE) led to a relative reduction in the readmission rate of 25.64% within 1 year compared to a physical detoxification.
Conclusion: In order to prevent readmission and chronic courses of alcohol use disorder (AUD), qualified withdrawal treatment should always be recommended to affected patients instead of physical detoxification. Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamtes für das Jahr 2022 zeigen, dass die Diagnose "Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (F 10.X)" die zweithäufigste Hauptdiagnose bei Krankenhausbehandlungen darstellt [13]. Im Gesundheitssystem entstehen durch dieses Erkrankungsbild und seine somatischen und psychischen Folgeerkrankungen jährlich ca. 10 Mrd. € direkte Kosten [13]. Dieser Sachverhalt wird dadurch kontrastiert, dass die Krankenkassen die qualifizierte Entzugsbehandlung (QE) als leitliniengerechte Goldstandardtherapie [4] wiederholt infrage stellen [10].
Zusammenfassung: HINTERGRUND: Nach Daten des Statistischen Bundesamtes stellt die Diagnose „Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (F 10)“ die zweithäufigste Hauptdiagnose bei Krankenhausbehandlungen dar. Betroffene von dieser Erkrankung werden aufgrund von Rückfällen oft wiederholt in kurzen Abständen stationär behandelt. Dennoch ist bisher wenig bekannt, welche Faktoren Rehospitalisierungsraten nach einer initialen Behandlung beeinflussen.
Ziel der arbeit: Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es, die Effekte der Behandlungsart (Qualifizierte Entzugsbehandlung [QE] vs. körperliche Entgiftung) sowie des Entlassmodus auf die Wiederaufnahmewahrscheinlichkeit bei alkoholabhängigen Patienten nach einer stationären Behandlung zu analysieren.
Material und methoden: Es wurden Daten von 981 männlichen und weiblichen alkoholabhängigen Patienten, die entweder eine Qualifizierte Entzugsbehandlung (QE) (68 % Männer; Durchschnittsalter: 47,6 Jahre) oder eine stationäre Entgiftung (74 % Männer; Durchschnittsalter: 48,0 Jahre) durchgeführt haben, ausgewertet. Prädiktoren für eine reguläre Entlassung wurden für beide Behandlungsarten getrennt mittels schrittweiser logistischer Regressionen ermittelt.
Ergebnisse: Patienten, die einen qualifizierten Entzug absolviert hatten, wurden signifikant häufiger regulär entlassen. Die reguläre Beendigung des qualifizierten Entzugsprogramms führte zu einer relativen Reduktion der Wiederaufnahmerate um 25,64 % innerhalb eines Jahres im Vergleich zu der Durchführung einer körperlichen Entgiftung.
Diskussion: Um Rehospitalisierungen und chronifizierten Verläufen der Alkoholabhängigkeit vorzubeugen, sollte den betroffenen Patienten immer eine Qualifizierte Entzugsbehandlung (QE) anstelle einer körperlichen Entgiftung empfohlen werden.
Keywords: Alcohol use disorder; Detoxification; Discontinuation of therapy; Probability of readmission; Qualified withdrawal treatment.
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