S2k Leitlinie: Diagnostik und Therapie des chronischen Pruritus

J Dtsch Dermatol Ges. 2022 Oct;20(10):1386-1402. doi: 10.1111/ddg.14830_g.

Abstract

Pruritus ist ein fachübergreifendes Leitsymptom zahlreicher Erkrankungen und stellt eine interdisziplinäre diagnostische und therapeutische Herausforderung dar. Im Gegensatz zu akutem Pruritus ist chronischer Pruritus (CP) ein zumeist schwer behandelbares Symptom verschiedener Erkrankungen. Durch Kratzen und Ausbildung Kratz-assoziierter Hautveränderungen kann der ursprüngliche Hautstatus verändert werden. Bei Vorliegen eines Juck-Kratz-Zirkels können sich sogar sekundäre Krankheitsbilder wie die chronische Prurigo entwickeln. Chronischer Pruritus führt zu erheblichem subjektivem Leiden der Betroffenen, was sich in Einschränkungen der gesundheits-bezogenen Lebensqualität wie Schlafstörungen, Angst, Depressivität, Erleben von Stigmatisierung und/oder sozialem Rückzug bis hin zu klinisch relevanten psychischen Komorbiditäten führen kann. Die Versorgung der Patienten soll somit die (a) interdisziplinäre Diagnostik und Therapie der auslösenden Grunderkrankung, (b) Therapie der sekundären Folgesymptome des Pruritus (dermatologische Therapie, Schlafförderung, bei einer begleitenden oder zugrundeliegenden psychischen oder psychosomatischen Erkrankung eine entsprechende psychologisch-psychotherapeutische Behandlung) und (c) symptomatische antipruritische Therapie umfassen. Das Ziel dieser interdisziplinär erstellten Leitlinie ist es, das therapeutische Vorgehen, aber auch die interdisziplinäre Diagnostik bei CP zu definieren und zu standardisieren. Dies ist die Kurzversion der aktualisierten S2k-Leitlinie zu chronischem Pruritus. Die Langversion findet sich unter www.awmf.org.

Publication types

  • Research Support, Non-U.S. Gov't