Die autosomal-dominanten Genodermatosen Morbus Darier und Morbus Hailey-Hailey stellen Dermatologen vor besondere Herausforderungen. Trotz ähnlicher Pathogenese, die in einer verminderten Adhäsion suprabasaler Keratinozyten aufgrund defekter ATPasen in epidermalen Calciumkanälen besteht, unterscheiden sich die beiden Erkrankungen in klinischem Bild und Therapiemöglichkeiten erheblich. Der Morbus Darier ist gekennzeichnet durch bräunlich-erythematöse, keratotische Papeln in seborrhoischen und intertriginösen Arealen, welche zu großflächigen Läsionen konfluieren können. Betroffene mit Morbus Hailey-Hailey entwickeln vornehmlich intertriginös Papulovesikel und Bläschen, aus denen oft erythematöse Plaques mit Erosionen und schmerzhaften Fissuren entstehen. Die Lebensqualität ist aufgrund von Beschwerden (Juckreiz, Brennen, Schmerzen), Körpergeruch und des chronischen Verlaufs deutlich eingeschränkt. Die Therapieoptionen sind immer noch limitiert. Antiseptika und topische Glukokortikoide bilden eine wichtige Säule der Therapie, bei Superinfektionen ist oft eine systemische antiinfektiöse Therapie erforderlich. Ablative Maßnahmen wie Dermabrasion und CO2 -Laser-Therapie können bei intertriginösem Morbus Hailey-Hailey zu langfristiger Erscheinungsfreiheit führen, temporäre Besserungen wurden auch durch intraläsionale Botulinumtoxin-Injektionen erzielt. Unter den Systemtherapeutika liegt beim Morbus Darier die beste Evidenz für das hierfür zugelassene Acitretin vor. Die Wirksamkeit von Immunsuppressiva und -modulatoren ist uneinheitlich. Niedrig dosiertes Naltrexon zeigt bei Morbus Hailey-Hailey zufriedenstellendere Ergebnisse als bei Morbus Darier. Der vorliegende CME-Artikel fasst das aktuelle Wissen über die beiden Dermatosen unter Berücksichtigung neuer Entwicklungen zusammen.