Hintergrund: Patienten mit Melanom wird ab dem Tumorstadium IIC eine Schnittbildgebung zur primären Ausbreitungsdiagnostik empfohlen. Die PET/CT ist bei der Ausbreitungsdiagnostik ab Tumorstadium III den anderen Verfahren in der diagnostischen Genauigkeit überlegen. Bisher gibt es keine aussagekräftigen Daten zur bundesweiten Verfügbarkeit, Nutzung und Kostenerstattung dieser Untersuchungsmethode.
Patienten und methodik: Allen deutschen Hautkliniken und PET/CT-Zentren wurden im März und April 2019 Fragebögen zur Versorgungssituation im Jahr 2018 zugeschickt.
Ergebnis: 61,2 % der Hautkliniken (71/115) beziehungsweise 48,2 % der PET/CT-Zentren (77/160) beteiligten sich an der Umfrage. Diese Hautkliniken betreuten 2018 insgesamt 22 645 Patienten mit Melanom. 16,8 % der Patienten ab Stadium IIC erhielten eine PET/CT zur primären Ausbreitungsdiagnostik. Eine Kostenerstattung bei allen gesetzlich beziehungsweise privat versicherten Patienten erfolgte in 40 % beziehungsweise 68 % der Hautkliniken (20/50 beziehungsweise 34/50 Hautkliniken). 68 % aller Hautkliniken berichteten über relevante Therapieänderungen infolge der PET/CT. Mehrwöchige Prüfungszeiträume durch die Krankenversicherungen und der Zeitaufwand bei der Antragstellung stellten die häufigsten Gründe für nicht erfolgte Beantragungen einer PET/CT durch die Hautkliniken dar. 90,2 % der PET/CT-Zentren (46/51) berichteten über relevante Nebenbefunde.
Schlussfolgerungen: Bei der Verfügbarkeit der PET/CT in der primären Ausbreitungsdiagnostik ab Stadium IIC und der Kostenerstattung durch gesetzliche und private Krankenversicherungen sind deutliche Unterschiede erkennbar, so dass von einer Zweiklassenversorgung gesprochen werden kann.