COVID‐19 und Immunregulation – von grundlegenden und translationalen Aspekten zu klinischen Implikationen

J Dtsch Dermatol Ges. 2020 Aug;18(8):795-809. doi: 10.1111/ddg.14169_g.
[Article in German]

Abstract

Die durch SARS-CoV-2 verursachte Pandemie COVID-19 hat weitreichende direkte und indirekte medizinische Folgen. Dazu gehören sowohl der Verlauf als auch die Behandlung vieler Krankheiten. Es wird immer deutlicher, dass Infektionen mit SARS-CoV-2 erhebliche immunologische Veränderungen verursachen können, die insbesondere auch pathogenetisch und/oder therapeutisch relevante Faktoren betreffen. Vor diesem Hintergrund fassen wir hier den aktuellen Wissensstand zur Interaktion von SARS-CoV-2/COVID-19 mit Mediatoren der akuten Phase der Entzündung (TNF, IL-1, IL-6), der Typ-1- und Typ-17-Immunantwort (IL-12, IL-23, IL-17, IL-36), Typ-2-Immunreaktionen (IL-4, IL-13, IL-5, IL-31, IgE), B-Zell-Immunität, Checkpoint-Regulatoren (PD-1, PD-L1, CTLA4) und Signalwegen, die durch oral applizierte Medikamente moduliert werden (JAK, PDE4, Calcineurin), zusammen. Darüber hinaus diskutieren wir in diesem Zusammenhang die unspezifische Immunmodulation durch Glukokortikosteroide, Methotrexat, Malariamittel, Azathioprin, Dapson, Mycophenolsäure-Derivate und Fumarsäureester sowie angeborene Immunmechanismen neutrophiler Granulozyten. Aus diesen neueren Erkenntnissen leiten wir mögliche Implikationen für die therapeutische Modulation der genannten immunologischen Mechanismen im Zusammenhang mit SARS-CoV-2/COVID-19 ab. Obwohl natürlich bei Patienten mit immunologisch vermittelten Krankheiten oder immunmodulierenden Therapien größte Vorsicht geboten ist, scheint es, dass viele Behandlungen auch während der COVID-19-Pandemie durchgeführt werden können; einige scheinen COVID-19 sogar zu lindern.

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