Introduction: The mammography screening programme has been the subject of criticism for some time. Invitation to take part is currently based only on the risk factors of age and female sex, whereby women with an above-average risk are screened too seldom and women with a low risk are possibly screened too often. In future, an individualised risk assessment could make a risk-adapted procedure possible in breast cancer screening. In the RISIKOLOTSE.DE project, schemes are devised to calculate the individual breast cancer risk and evaluate the results. The aim is to assist doctors and screening participants in participatory decision-making. To gauge the baseline situation in the target groups, qualitative and quantitative surveys were conducted.
Method: At the start of the project, a guideline-based focus group discussion was held with 15 doctors and representatives of the public health service. The transcript of this discussion was evaluated by means of a qualitative content analysis.
Results: The participants assessed the concept of risk-adapted screening positively overall. At the same time, the majority of them were of the opinion that the results of individualised risk calculation can be understood and evaluated adequately only by doctors. The great communication requirement and lack of remuneration were given as practical obstacles to implementation.
Discussion: The suggestions and new ideas from the focus group ranged from administrative and regulatory changes to new forms of counselling and adaptable practice aids. An important indicator for the RISIKOLOTSE.DE conception and for planning future surveys was that risk calculation for mammography screening 2.0 was regarded as a purely medical function and that the concept of participatory decision-making played hardly any part in the discussion.
Einleitung Das Mammografie-Screening-Programm steht seit einiger Zeit in der Kritik. Die Einladung zur Teilnahme beruht derzeit nur auf den Risikofaktoren Alter und weibliches Geschlecht, wodurch Frauen mit überdurchschnittlichem Risiko zu selten, Frauen mit niedrigem Risiko möglicherweise zu häufig untersucht werden. Künftig könnte eine individualisierte Risikobewertung ein risikoadaptiertes Vorgehen bei der Brustkrebs-Früherkennung ermöglichen. Im Projekt RISIKOLOTSE.DE werden Angebote erarbeitet, um das individuelle Brustkrebsrisiko zu berechnen und die Ergebnisse zu bewerten. Ziel ist es, Ärzte und Screening-Teilnehmerinnen bei der partizipativen Entscheidungsfindung zu unterstützen. Um die Ausgangssituation bei den Zielgruppen zu erfassen, wurden qualitative und quantitative Erhebungen durchgeführt. Methode Zu Projektbeginn wurde eine leitfadenbasierte Fokusgruppendiskussion mit 15 Ärzten und Vertretern des öffentlichen Gesundheitsdienstes durchgeführt. Das Transkript dieser Diskussion wurde mittels einer qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse Die Teilnehmer bewerteten das Konzept der risikoadaptierten Früherkennung insgesamt positiv. Gleichzeitig waren sie mehrheitlich der Meinung, dass die Ergebnisse der individualisierten Risikokalkulation nur von Ärzten adäquat verstanden und bewertet werden können. Als praktische Hürden bei der Umsetzung wurden besonders der hohe Kommunikationsaufwand und die fehlende Vergütung angeführt. Diskussion Die Vorschläge und Impulse aus der Fokusgruppe reichten von administrativen bzw. regulatorischen Änderungen über neue Beratungsformen bis hin zu adaptierbaren Praxishilfen. Für die Konzeption von RISIKOLOTSE.DE und die Planung weiterer Erhebungen war ein wichtiger Hinweis, dass die Risikoberechnung für das Mammografie-Screening 2.0 als rein ärztliche Aufgabe gesehen wurde und dass das Konzept der partizipativen Entscheidungsfindung bei der Diskussion kaum eine Rolle spielte.
Keywords: breast cancer risk; focus group; mammography screening; participatory decision-making; risk-adapted screening.